Secretariatus Generalis SCJ
- Justitia et Pax -
p. CA. da Costa Silva scj
Freiburg, 16.04.02
Lieber Pater da Costa Silva,
nun habe ich eine Zusammenstellung von
all dem was es in unserer Provinz gibt gemacht.Es
ist das, was wir an Aktivitäten beobachten,
und was von unserer Kommission JeP gut geheis-
sen und unterstützt wird.
Vorbemerkung I:
Unser Stifter hat in allen Arbeitsbereichen
immer den sozialen Aspekt für das Reich Gottes
betont. Die Sensibilität für
diese soziale Dimension ist auch für jede seelsorgliche Arbeit
unverzichtbar. Ich gehe davon aus - und
das hat unsere Kommission JeP immer betont und
allen Mitbrüdern zugestanden - dass
sie für Arme und Bedürftige besonders sensibel sind.
Darüber hinaus war es für mich
wichtig, mehr über die Hintergründe von Armut, bes. von
struktureller Armut zu erfahren. Auch
die Bewusstseinsbildung der Mitbrüder ist sehr
wichtig. Das alles hat meines Erachtens
die Gruppe JeP recht gut geleistet.
Vorbemerkung II:
In unserer Gesellschaft gibt es Notsituationen,
welche für uns Herausforderungen bedeuten.
Auf diese müssen wir helfend reagieren.
So entstehen Strukturen der Hilfe durch soziale
Aktivitäten von einzelnen oder Gemeinschaften.
Die Gesellschaft nimmt Kenntnis von ihren
eigenen strukturellen Veränderungen
und so entsteht in der Öffentlichkeit das Bewusstsein,
dass Hilfsstrukturen entwickelt werden
müssen.
Wir wollen nun einige Beispiele beschreiben,
die zeigen, dass JeP nicht nur caritatives Tun
ist, sondern Dinge fördert, die gesellschaftliche
Strukturen verändern, damit die Menschen am
Rande der Gesellschaft nicht von gesellschaftlichen
Gegebenheiten erdrückt werden, die zu
ändern sind.
Jesus hat Strukturen verändert, indem
er Tabus brach, z.B. gegen alle Normen mit Frauen
redete, gegen alle Normen mit Kranken,
Zöllnern und Sündern sprach, die Zeit mit ihnen
zubrachte und Mahl hielt. Obwohl er wusste,
dass es ihn den Kopf kosten würde, hat er sich
Zeit seines Lebens für die Menschen
eingesetzt im Auftrag des Vaters.
Es gibt folgende konkrete Projekte in
unserer deutschen Ordensprovinz:
l. Zusammenarbeit mit Laien
a) Im Bereich Weiterbildung gibt es verschiedene
Programmangebote in Neustadt
(P. Vivell, s. Anlage la) und in Handrup
im schulischen und ausserschulischen
Bereich. Ferner Vorträge von Bischof
Wrobel in Neustadt, Martental und
Handrup mit grosser Resonanz (Anlage Ib)
und Seminar mit Pater Sanders
(siehe Nova et Vetera und Anlage l b);
b) Sozialpraktikum in Stegen (Compassion).
(s. Anlage 2).
c) P. Sloot hat in Offenburg an einem
staatl. Gymnasium zusammen mit Lehrern
eine Aktion initiiert zur Unterstützung
unserer Philippinen-Mission mit der
entsprechenden Bewusstseinsbildung.
d) Als Multiplikatoren arbeiten P. Tertünte
und neuerdings P. Hameljinck in einer
Aktion in Albanien mit (s. Anlage 3 a).
e) Bruder Carsten arbeitet in einem Team
zur Betreuung von Gefangenen im
Freiburger Strafvollzug (s. Anlage 3b).
2. In der Zusammenarbeit mit NGOs gibt
es folgende Tätigkeiten :
a) Das Projekt „Freunde der Strasse" in
Zusammenarbeit mit den katholischen
Gemeinden und der Caritas (NGO) der Stadt
Freiburg und „Pflasterstube" und
Betreuung von Obdachlosen in Zusammenarbeit
mit den Ordensgemein-
schaften der Stadt (s. Anlage 4)
b) Alle Häuser, Gemeindeseelsorger
und bes. die Missionsprokura arbeiten
Mit den bischöflichen Werken Misereor,
Adveniat und Renovabis etc. zu-
sammen.
c) Wir bemühen uns. Mitbrüder
für die Mitarbeit in NGOs wie Pax Christi,
Amnesty intern., Pro-Asyl u.a.m. zu interessieren.
Auch empfehlen wir Weiter-
bildung wie z.B. im Shalomdiakonat und
von Pax Christi „Friedensforschung
und Konfliktbegrenzung" (s. Anlagen 5
und 6)
3. Aktivitäten im Sinne der Gedanken
der Vorbemerkungen sind :
a) Seniorenarbeit in Neustadt (s. Anlage
7a).
b) Behindertenhilfe in Martental (P. Flatau).
c) Unterschriftenaktionen (Provinzialat).
d) Unterstützung für Weissrussland
und Moldavien (P. Lau und P Westendorf)
(s. Anlage 7b).
4. Öffentlichkeitsarbeit wird bes.
durch unser Schriftenapostolat betrieben und durch
laufende Informationen im Internet.
5. In Zusammenarbeit mit einer Gruppe
von Laien hat die Kurseelsorge von Bad
Krozingen (P. Faller) ein seelsorgliches
Projekfmit sozialem'Aspekt entwickelt"
(s. Anlage 8).
6. Bischöfliche Schriften zur sozialen
Frage (s. Anlage 9)
7. In Bezug auf die bewusst sozial-wirksame
Geldanlage unserer Provinz ist der
Provinzökonom zuständig, der
im Sinne von Recife versucht tätig zu sein.
Diese Zusammenstellung ist nicht vollständig,
soll aber ein erster Überblick sein, der für die
Vorbereitung für Montreal nützlich
sein mag.
(P. Heinz Faller SCJ)